Komplementäre Pflege, wird unterstützend und ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt. Sie sind immer als eine begleitende Maßnahme zu verstehen und ersetzen keine medizinische Behandlung.
Zu den Anwendungen gehören Waschungen (zur Hautpflege und zur Erfrischung oder Beruhigung), Einreibungen (im Rahmen der Prophylaxe), Wickel/ Auflagen ( bei Fieber, Schmerzen, Erkältung )und Aromapflege ( Dufttherapie, Stimmungsstörungen zu harmonisieren, bei Angst/ Schlafstörungen / Unruhe) .
Sie sollen vorbeugend wirken, Heilungsprozesse fördern, Beschwerden lindern und das Wohlbefinden pflegebedürftiger Menschen verbessern. Durch verschiedene Anwendungsmöglichkeiten soll eine Ganzheitlichkeit in der Pflege und Betreuung erreicht werden. Denn der Mensch ist eine Einheit von Körper, Geist und Seele und jeder dieser Bereiche ist eng mit dem Anderen verbunden und sollte gleichermaßen behandelt werden.
Bei uns wird die komplette Wäsche im Haus gewaschen, dadurch haben wir keine langen Wartezeiten und es geht keine Wäsche verloren. Jedes Wäschestück wird von uns mit Namen versehen und kann so dem Bewohner zugeordnet werden.
Wir haben fest angestellte Reinigungskräfte die für die Sauberkeit und Hygiene des Hauses zuständig sind. Dadurch sind wir in der Lage, bewohnerorientiert und flexibel den Reinigungsdienst zu gestalten.
Durch diese qualifizierte zusätzliche Fachausbildung sind wir dazu in der Lage jede benötigte Diät zu servieren. (Ernährung bei Demenz, Bluthochdruck, Dialyse, Diabetes, Druckgeschwüre, Magen- Darmerkrankungen etc.)
In unserer hauseigenen Küche kochen wir täglich frisch, Vitamin und abwechslungsreich für unsere Bewohner, dadurch haben wir die Möglichkeit auf Wünsche und Bedürfnisse des Einzelnen einzugehen. Unser Speiseplan hat einen 8 Wochen Rhythmus. Es gibt 3 Hauptmahlzeiten, 2 Zwischenmahlzeiten und Kaffee/Tee mit Gebäck und eine Nachtmahlzeit. Sonn- und Feiertags haben wir selbstgemachte Torten. Die Bewohner haben immer die Möglichkeit Wünsche zu äußern, die wir dann auch gerne umsetzen. Deshalb bieten wir auch regelmäßig die Kochgruppe an. Die Geburtstagskinder erhalten an Ihrem Festtag ihr Wunsch bzw. ihr Lieblingsessen.
Bei uns wird regelmäßig gekocht und gebacken. Wir wollen die Fähigkeiten und Fertigkeiten erhalten, das Gedächtnis trainieren, die Sinne aktivieren, im Erinnerungen schwelgen und nicht zuletzt das Selbstwertgefühl und Wohlbefinden stärken. Gemeinsames kochen in geselliger Runde stärkt die Gemeinschaft und Kommunikation unserer Bewohner.
Ein bis zweimal im Monat dreht sich bei uns alles um ein besonderes Thema. Ob Märchen, Jahrmarkt, Schmankerl oder Oktoberfest. An diesen Tagen wird das gesamte Betreuungsangebot auf das Thema ausgerichtet. Die selbstangefertigte Dekoration wird angebracht und dieser Tag wird von besonderen Kulinarischen Angeboten begleitet. Ein Tag voller Überraschungen und Freude für unsere Bewohner.
Ähnlich wie Muskeln sollte auch das Gehirn regelmäßig trainiert werden. Durch unser ganzheitliches Gedächtnistraining wollen wir die Fähigkeiten, wie z.B.:
Konzentration, logisches Denken, assoziatives Denken, Zusammenhänge erkennen, Merkfähigkeit fördern und erhalten. Wir wollen also viele verschiedene Fähigkeiten des Gehirns ansprechen mit Methoden, die den Körper und den Geist ansprechen und die Seele berühren.
Sinne sind das Tor zur Welt. Sehen; hören, riechen, fühlen und schmecken haben nachhaltigen Einfluss auf die Lebensqualität eines Menschen. Mit zunehmendem Alter verändern sich die Sinneswahrnehmungen und sollten ähnlich wie die Muskeln oder das Gedächtnis trainiert werden. Wir sprechen durch abwechslungsreiche Angebote regelmäßig die Sinne unserer Bewohner an und aktivieren Sie um diese zu erhalten.
Da das Langzeitgedächtnis an Demenz Erkrankter noch relativ lange erhalten bleibt, ist Erinnerungsarbeit ein Schlüssel zu noch vorhandenen Fähigkeiten. Erinnerungen an die eigene Biografie sind sehr bedeutsam für die persönliche Identität unserer Bewohner. Wir sprechen durch verschiedene Angebote und Erinnerungen unserer Bewohner an, um deren Persönlichkeit so lange wie möglich zu wahren.
Kreativ sein und künstlerisch Wirken entspricht einem Grundbedürfnis. Wir gestalten gemeinsam mit unseren Bewohnern die jahreszeitliche Dekoration für unser Haus. Dafür verwenden wir die unterschiedlichsten Materialen und Techniken. Wir wollen Fähigkeiten und Fertigkeiten erhalten und fördern, die Feinmotorik und Sinneswahrnehmung aktivieren. Das erstellen und gestalten mit den eigenen Händen macht Spaß und verschafft Erfolgserlebnisse.
Täglich trainieren wir Gleichgewicht, Beweglichkeit und Ausdauer unserer Bewohner um einen Zugewinn an Bewegungssicherheit zu erreichen (Sturzprophylaxe). Durch regelmäßiges, gezieltes Krafttraining wirken wir zusätzlich effektiv den Abbau von Muskelmasse und Muskelkraft entgegen.
Es darf getanzt werden. Ob zu Oldies oder zu modernen Schlagern werden Bewegungsabläufe einstudiert. Der Sitztanz kombiniert Musik und Bewegung, schult das Gedächtnis, fördert die Gemeinschaft und Kommunikation. Der Sitztanz ist ein beliebtes Rundumpaket für Körper, Geist und Seele.
Unsere Handpuppen kommen bei uns gezielt zum Einsatz. Mit ihrem freundlichem Gesicht öffnen sie Türen in die Welt der dementiell erkrankten Menschen, sie ermöglichen einen besseren emotionalen Zugang zu einigen unserer Bewohner. Die Puppe schließt die Lücke zwischen unserer rationalen Erwachsenenwelt und der irrationalen Welt der Demenzerkrankten, sie schafft eine Verbindung. Mit Handpuppen erreicht man einen deutlichen Anstieg des emotionalen Zustand und eine Gemüts -und Kommunikationsverbesserung, die wir in unseren täglichen Arbeit zum Wohle der Bewohner nutzen möchten.
Gerontopsychiatrie bezeichnet ein Fachgebiet der Psychiatrie und ist laut Definition:
Die „Wissenschaft von der Krankheitslehre, Diagnostik, Therapie und Prävention psychischer Erkrankungen des hohen und höheren Alters“.
Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Konzeption neuer Behandlungsmöglichkeiten bei Depressionen oder Demenz.
Die Aufgaben der Gerontopsychiatrie sind vielfältig und sehr umfassend. An erster Stelle steht der Mensch. Die Behandlung psychisch kranker älterer Menschen soll sich an den noch vorhanden Fähigkeiten und Fertigkeiten orientieren.
Unter Berücksichtigung dieser Informationen wird für den Einzelnen ein komplexes Behandlungskonzept, das aktivierende Pflege und die medikamentöse Behandlung ebenso beinhaltet wie die psychotherapeutische/ physiotherapeutische Betreuung und weitere fördernde Maßnahmen erstellt und durchgeführt.
Die positive Wirkung von Tieren ist zunehmend auch wissenschaftlich belegt. Tiergestützte Interventionen ist der Oberbegriff für alle Angebote, in denen geeignete Tiere eingesetzt werden, um diese positiven Wirkungen gezielt zur Förderung physischer, sozialer, emotionaler und kognitiver Fähigkeiten ebenso wie zur Erhöhung von Freude und Lebensqualität zu erreichen. Tiergestützte Interventionen können Raum schaffen für neue Erlebens-, Handlungs- und Verhaltensmöglichkeiten.
Die tierischen „Mitarbeiter“ wirken dabei als Türöffner, Bindeglied und Motivator. Sie helfen bei Therapie, bieten Nähe und Hautkontakt, fragen nicht nach Aussehen, Alter oder Können.
Sie wirken wohltuend und stärkend auf unsere emotionale und physiologische Befindlichkeit. Sie schulen soziale und kognitive Fähigkeiten und wecken Verantwortungsgefühl.
Es ist die Betreuung, Begleitung und Versorgung schwerkranker Menschen jeden Alters mit einer weit fortgeschrittenen Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung. Sie berücksichtigt den Menschen als Ganzes, Geist-Körper-Seele zusammen mit seinem Umfeld. Palliativ Versorgung lindert die Symptome. Dazu gehört eine angemessene Schmerztherapie, Ernährung, verträgliche Medikamente, die Minderung von Atemnot, Übelkeit und Erbrechen. Es geht aber auch um emotionale, psychosoziale und seelsorgerische Begleitung. Lindernde Maßnahmen sind die ältesten und waren über lange Zeit auch die einzig möglichen Therapien, sie sind über viele Jahre in Vergessenheit geraten. Wir sind durch unsere Fachkraft für komplementäre Pflege gut dazu in der Lage diese anzuwenden.
„Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen. Er muss darauf vertrauen können, dass er in seiner letzten Lebensphase mit seinen Vorstellungen, Wünschen und Werten respektiert wird und dass Entscheidungen unter Achtung seines Willens getroffen werden.“
Aus: Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland
Zitat von Cicely Saunders: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.
„Mit den Klängen auf Entdeckungsreise zu den eigenen Tiefen und Möglichkeiten gehen..“
Die Prinzipien der Peter Hess®-Klangmethoden (Achtsamkeit, Wertschätzung, Ganzheitlichkeit, Lösungs- und Ressourcenorientierung und dialogisches Miteinander) bieten im Arbeitsfeld Pflege genau das an, was dringend der Erhaltung, Förderung und weiteren Entwicklung bedarf.
Die speziellen Klangmethoden gehen dabei jeweils auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen ein. Veränderungen, die das fortschreitende Alter mit sich bringen, wie beispielsweise der Einzug ins Seniorenheim und Alterserkrankungen wie Demenz etc., führen bei den betroffenen Menschen zu Unsicherheiten, Ängsten und einem ausgeprägten Wunsch nach Halt und Sicherheit. Der wertschätzende Grundsatz der Akzeptanz und des „So-sein-Dürfens“ innerhalb der Klangarbeit und die Einfachheit der Klänge ermöglichen einen direkten Zugang zu den betroffenen Menschen, den sie nicht überfordern, weil nicht das Denken, sondern das Hören und Spüren im Vordergrund stehen.
Im Sinne des Ressourcenorientierten Ansatzes liegt der Schwerpunkt nicht auf Heilung, sondern darauf, den Betroffenen eine schöne Zeit zu ermöglichen mit Wahrnehmungserfahrungen, Körpererleben, Entspannung und Wohlbefinden. Des Weiteren stärkt die Arbeit mit Klang und Klangschalen die Möglichkeiten zur Selbstbestimmung und Kommunikation
Bedeutet gesundheitlichen Versorgungsplanung in der letzten Lebensphase
Mit Hilfe des Beratungsangebotes der gesundheitlichen Versorgungsplanung soll das Selbstbestimmungsrecht des Bewohners in der letzten Lebensphase gefördert und gestärkt werden. Ziel der Leistung ist es, Bewohner dabei zu unterstützen, selbstbestimmte Entscheidungen über Behandlungs-, Versorgungs- und Pflegemaßnahmen zu treffen.
Behandlungs- und Betreuungswünsche der Leistungsberechtigten sollen somit als Grundlage für die Behandlung und Versorgung am Lebensende dienen, wenn der Bewohner zum Zeitpunkt der Entscheidung über Behandlungen nicht mehr zur Willensäußerung fähig sind. Durch die gedankliche Auseinandersetzung mit möglichen Verläufen, Prognosen, aber auch Komplikationen sowie durch die Aufklärung und Information über die medizinisch-pflegerische Versorgung und Betreuung am Lebensende sollen eine Förderung der Autonomie und der Lebensqualität der Bewohner erreicht werden.
Die schriftliche Dokumentation der Wünsche und Entscheidungen der Bewohner soll insbesondere auch zu einem rechtssicheren Umgang der Einrichtung und der unmittelbar an der Versorgung Beteiligten mit dem geäußerten Willen der Leistungsberechtigten beitragen.